Arnold Lucius-Gesell-Preis

Der Arnold-Lucius-Gesell-Preis wurde 1996 von der Theodor-Hellbrügge-Stiftung in Erinnerung an den großen US-amerikanischen Pädiater und Entwicklungsforscher Arnold Lucius Gesell geschaffen, der in den dreißiger Jahren an der New Haven Universität erstmalig das Verhalten und die Sprache des Kindes mit ethologischen Kriterien näher analysierte. Entsprechend soll dieser Preis Forschungen auf dem Gebiete der Kindesentwicklung, vor allem des Verhaltens und der Sprache, auszeichnen. Der Preis ist mit einer Medaille und einer Dotation von 10.000 Euro verbunden. Er wurde erstmalig im Dezember 1997 für heraus­ragende wissenschaftliche Leistungen vergeben.

Der Preis ehrt Forscher, die sich herausragend und kontinuierlich vor allem mit dem Verhalten, der Sprache und den sozialen Fähigkeiten der Kinder wissenschaftlich beschäftigt haben. Der Preis will betonen, dass jeder Mensch ein soziales Wesen ist, das zuallererst von den Eltern und seiner Familie geprägt wird.

 

Die bisherigen Preisträger sind:

 

 

2021:   Frau Professor Dr. Catherine Lord, University of California, Los Angeles, U.S.A.

Frau Professor Dr. Catherine Lord erhält in Anerkennung ihrer einzigartigen und international bedeutsamen Verdienste um die Erforschung und klinische Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Autismus-Spektrum-Störungen den Arnold-Lucius-Gesell-Preis 2021. 

Dadurch würdigt die Theodor-Hellbrügge-Stiftung die herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten von Catherine Lord zur Entwicklungspsychologie, zur Diagnostik und zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Autismus-Spektrum-Störungen und der Beratung der betroffenen Familien. Ihre Forschungsarbeiten und ihre Lehrtätigkeit haben wesentlich zu einem besseren Verständnis der Entwicklung und der umfassenden Behandlung von Autismus-Spektrum-Störungen beigetragen. Ein besonderes Verdienst ist die Konzeption und wissenschaftliche Analyse von Längsschnittstudien, in der die Entwicklung von Kindern mit Autismus-Spektrum-Störungen bis ins Erwachsenenalter verfolgt wird, um ein besseres Verständnis von Einflussfaktoren auf die kindliche Entwicklung und die soziale Integration zu gewinnen. 

Professor Mall (links) überreicht an Frau Professor Dr. Catherine Lord den Arnold-Lucius-Gesell-Preis 2021

 

2013:  Professor Dr. Samuel L. Odom, University of North Carolina at Chapel Hill, U.S.A.

Prof. Dr. Samuel L. Odom erhält den Arnold-Lucius-Gesell-Preis in Anerkennung seiner einzigartigen und international bedeutsamen Verdienste um die Erforschung der Themen der sozialen Integration und Inklusion von Kindern mit Behinderung und Entwicklungsstörungen.

Seine wissenschaftlichen Arbeiten haben zu weitreichenden Veränderungen in der pädagogischen Praxis für Kinder und Jugendliche geführt und wesentliche Fortschritte in der Inklusion von Kindern mit Behinderungen in den U.S.A. und anderen Ländern angestoßen.

Professor Mall (links) überreicht an Professor Dr. Samuel L. Odom den Arnold-Lucius-Gesell-Preis 2013

 

 2010:     Professor Dr. Remo Largo, Universität Zürich

Professor Dr. Remo Largo erhält den Arnold-Lucius-Gesell-Preis in Anerkennung seiner einzigartigen Längsschnittuntersuchungen und lebenslangen Forschung auf dem Gebiet der kindlichen Entwicklung.

Die Theodor-Hellbrügge-Stiftung würdigt die hervorragenden Forschungsergebnisse von Professor Largo mit seiner Forderung nach familienfreundlichen und kindgerechten Entwicklungsmöglichkeiten.


Professor Schneeweiß (rechts) überreicht an Professor Dr. Remo Largo den Arnold-Lucius-Gesell-Preis 2010